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Willkommen in Costa Rica

· Costa Rica · Deutsch 

“¡Bienvenido a Costa Rica!”

Das sind Wörter, die ich in den letzten Wochen öfter gehört habe. am 2. September 2024 bin ich losgeflogen, und jetzt schon fast zweieinhalb Wochen hier. Es fühlt sich gleichzeitig viel länger, und auch viel kürzer an.

Ich muss jedoch zugeben, dass die ersten zwei Wochen doch ein wenig wie Urlaub gewirkt haben. Bevor es für uns neun Freiwillige, die wir gemeinsam angereist sind, ins Projekt ging, haben wir erstmal einen Sprachkurs auf der VISIONEERS Finca, also der Kaffeefarm unserer Entsendeorganisation gemacht. Da heißt, dass wir am Flughafen direkt von dem Leiter von Visioneers Costa Rica abgeholt, und nach San Andrés, ein winziges Dorf in der Kaffeeregion Terrazu gebracht wurden. Als wir die Finca betraten waren für mich seit dem Verlassen meines Hauses fast genau 24 Stunden vergangen. Dementsprechend erschöpft fielen wir alle erstmal ins Bett.

Ausschlafen ging aber nicht, schließlich hatten wir zunächst mit dem Jetlag zu kämpfen. Die ersten paar Tage wachten wir gegen fünf bis sechs Uhr auf, und einige von uns begannen den Tag dann auch direkt mit einem Morgenlauf die Berge hinauf, um den Sonnenaufgang zu sehen. Unglaubliche Ausblicke und Früchte direkt vom Baum, dann nach Hause kommen und sich Brot mit Rührei und Avocados machen—was will man mehr? Natürlich ging diese morgendliche Energie dann den Tag über verloren, und durch die Grammatik- und Vokabellektionen trug uns vor allem der wunderbare Kaffee, den wir hier selbstverständlich genießen durften.

Aber natürlich war nicht alles ganz so ernst. Gerade nachdem der Jetlag vorbei war (und wir wieder zu menschlichen Uhrzeiten aufstanden und einschliefen) verbrachten wir so manche Nachmittage auf Ausflüge in Nationalparks, auf Spaziergängen in der Region oder bei Lektionen in traditioneller costa-ricanischer Küche bei der wunderbaren Haushälterin der Finca.

In die Natur rund um San Andrés habe ich mich schon in den ersten paar Tagen verliebt. Das ist besonders gut, da San Pablo, wo mein Projekt liegt, nur etwa zwanzig Minuten mit dem Auto entfernt ist. Die Region ist so gebirgig, dass die gelegentliche Fahrt hinten auf dem Pick-Up-Truck (irgendwie muss man ja zur Probe der traditionellen Band gelangen, der man netterweise zuschauen darf) dann doch den ein oder anderen Nervenkitzel verursachten. Tropische Pflanzen, Wasserfälle die doch um so einiges größer sind als die in der Eiffel und Kolibris in nächster Nähe. Ganz zurecht sagte unser Sprachlehrer, als wir am zweiten Tag auf einen Aussichtspunkt hochgefahren waren, und zwischen den Wolken stehend auf die Täler hinabblickten “Willkommen im Paradies”.

Natürlich gibt es auch einige Dinge, die etwas gewöhnungsbedürftig sind. Eine Sache, die ich und viele meiner Mitfreiwilligen völlig unterschätzt hatten, ist das Level an Süße, das man hier in jedem Essen findet. Nach zwei Wochen Costa Rica kann ich definitiv sagen, dass es mir hier an Zucker nicht mangeln wird. Eine andere Veränderung für mich ist das Klima. Aktuell herrscht in Costa Rica Regenzeit, das bedeutet, dass es morgens zwar sehr warm ist (25 bis 28 Grad, also deutlich angenehmer als so manche deutsche Sommer) gegen mittag oder nachmittag aber meistens anfängt, zu regnen und kälter zu werden. Diese ständigen Wechsel waren für mich natürlich eine Umstellung, sodass ich mir innerhalb der ersten paar Tage erstmal direkt eine Erkältung eingefangen habe. (Wer fliegt den Bitte nach Costa Rica und holt sich erstmal eine Erkältung?)

Grundsätzlich kann ich auf jeden Fall nur sagen, dass es mir hier sehr gut gefällt. Der Sprachkurs hat extrem Spaß gemacht, und es war denke ich gut für uns alle, die anderen Freiwilligen näher kennenzulernen und uns erstmal ein wenig mit der Zeitumstellung und dem Wetter bekannt zu machen, bevor wir in die Welt entlassen werden. (Und ich konnte mich vollständig von meiner Erkältung erholen.) Vorgestern ging es dann endgültig in meine Gastfamilie und in mein Projekt. Also ein weiteres Mal:

Willkommen!